„Wozu eine Schutzgebühr?“, fragen sich vielleicht potentielle Adoptanten eines Tierschutzhundes. „Ich tue doch schon etwas Gutes, rette ein Tier aus schlechten Lebensumständen und gebe ihm eine Zukunft. Wieso soll ich dann noch eine so erhebliche Summe bezahlen?“
Die Beantwortung dieser Frage ist leicht. Obwohl die Tierschutzvereine, wie Halona for Dogs, die im Ausland Tierschutz betreiben, ehrenamtlich arbeiten, fallen doch für jedes Tier erhebliche Kosten an und auch das Finanzamt möchte beteiligt werden.
Von den € 430, die wir aktuell für die Vermittlung eines Hundes verlangen, gehen vorab schon einmal 7 %, also € 30,10 Mehrwertsteuer an den Staat.
Vor der Ausreise aus dem Tierheim muss der Hunde reisefertig gemacht werden und mit den notwendigen Papieren ausgestattet werden:
Kastration, Impfung, Pass, Quarantäne: € 50
Snaptest auf Reisekrankheiten: € 45
Traces Ausreisepapiere € 20
Transport pro Hund € 70
Das sind schon € 185 bis der Hund erst einmal in Deutschland ist. In Deutschland fallen natürlich weitere Kosten an, auch wenn die Pflegestellen die Hunde aufnehmen als wären es ihre eigenen Tiere. Außer jeder Menge Liebe und Hilfe bei der Resozialisierung und Eingewöhnung wird den Pflegestellen je nach Wunsch natürlich auch eine Grundausstattung sowie Futter zur Verfügung gestellt. Und auch hier müssen die Hunde in der Regel noch einmal tierärztlich versorgt werden. Abgesehen von Kleinigkeiten wie Krallen schneiden, Wurmkuren, Hautbehandlungen, Giardien etc. benötigen einige Hunde auch aufwändigere Untersuchungen wie Röntgen oder sogar Operationen. Durchschnittlich verursacht ein Hund in Deutschland Tierarztkosten in Höhe von € 100.
Damit sind von der Schutzgebühr noch ungefähr € 115 welche als Kastrations- und Futterpauschale gedacht ist. Jeder übrige Cent wird verwendet, um weiteren Tieren zu helfen. Die Aufgabe und die Kosten sind gigantisch.
Halona for Dogs unterstützt in Rumänien u. a. den Shelter Wonderland in Targoviste. Dort müssen jeden Tag ca. 1.500 Hunde versorgt werden.
€ 115 bedeuten:
Ca. fünf Kastrationen und damit Verhinderung von unzähligen ungewollten Welpen
oder Räudebehandlungen für ca. 6 Hunde
oder Futter für ein Zehntel der Hunde im Wonderland für einen Tag
Die Schutzgebühr ist darüber hinaus im wahrsten Sinne des Wortes auch ein Betrag der den Hund schützt. Die Adoptanten dokumentieren damit, dass sie sich den Hund finanziell auch in der Zukunft leisten können. Ein Tier verursacht laufend Kosten für Futter, Ausrüstung, Steuer, Versicherung, Tierarzt, etc.. Die Bereitschaft, eine Schutzgebühr zu bezahlen, zeigt uns die Wertschätzung für das Tier (was kostet aktuell noch einmal ein Welpe vom Züchter!!??) und auch für die Arbeit der Tierschützer. Letztendlich sind der Wert eines Tierschutzhundes und die Bereicherung für das eigene Leben, die so ein Hund sein kann, nicht in Euro zu messen. Aber jeder Euro hilft, weiteren Hunden eine Chance auf ein Leben in Würde und Sicherheit zu geben.