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Schaut nicht weg!

Zur rechten Zeit am rechten Ort, oder die Rettung eines Rehbocks!Den gesamten Sonntag waren wir im Auftrag des Tierschutzes in Niedersachsen unterwegs und fuhren gegen Mitternacht zu einer Pferdeweide in Ammersbek, um dort die Pferde zu versorgen.
Als wir in die kleine Straße einbogen fiel uns direkt ein personenleeres Auto auf, welches in der kleinen Straße stand. Sofort hatten wir ein mulmiges Gefühl.
Als ich heile von der Versorgung der Pferde zurückkehrte, wurde ich schon aufgeregt erwartet. Ein junges Paar teilte uns mit, dass ihnen vor geraumer Zeit auf der Hauptstraße ein Rehkitz aufgefallen war, welches am Straßenrand lag. Das Paar zögerte nicht lange und beobachtete die Situation.
Die Mutter, welche sich noch vor Ort befand versuchte, das Kitz zum aufstehen zu animieren, schrie auf den angrenzenden Feldern nach ihrem Baby und verließ es dann schließlich. Prompt telefonierte das Paar sämtliche Anlaufstellen durch und landete schlussendlich bei der Polizei.
Daraufhin rückten zwei Beamte zur besagten Unfallstelle aus und beförderten das Reh auf eines der angrenzenden Felder. Mit einer ähnlichen Aussage, wie, das wäre der Lauf der Natur zogen die Beamten wieder von dannen. Zum Glück hatten die Finder aber ein Herz und wollten diese Aussagen nicht akzeptieren. Sie blieben am Ort und trafen dann schließlich auf uns.

Es muss einfach Schicksal gewesen sein!
Denn auch wir konnten die Situation natürlich nicht lassen wie sie war. Sie waren erleichtert, dass sie an einen Tierschutzverein geraten waren. Der junge Mann stiefelte sofort über die Felder, um das Kitz einzusammeln und kehrte mit klitschnasser Hose zurück. Dann wurden sämtliche Kontakte abtelefoniert bis wir durch tolle Tipps von Vierbeiner in Not e.V. und einer bekannten Falknerin sicher waren, dass das Kitz bei dem jungen Paar über die Nacht bestmöglich versorgt war.
Das Paar nahm also den kleinen Bock mit zu sich nach Hause, versorgte es mit Wasser und Wärme. Am nächsten Tag wurde dann eine liebe Frau kontaktiert, welche sich um Wildtiere kümmert. Das junge Paar brachte das Kitz dann zu einem Tierarzt und schließlich zum Aufpäppeln zu besagter Person.
Das Kitz hat eine gute Überlebenschance und muss keineswegs „der Natur überlassen werden“. Wir sind empört, dass die Zivilcourage des jungen Paares damit abgetan wird, das Kitz zum sterben zurückzulassen.
In was für einer Welt leben wir?
Ist Nächstenliebe und Zivilcourage doch nicht so viel Wert, wie überall erwähnt wird?

Wir finden doch! Wir sind zutiefst berührt von der selbstlosen Reaktion des Paares, welches keine Mühen scheute das Kitz zu retten. Danke, dass ihr nicht weggesehen habt!
Ihr seid die wahren Helden.
Solche Menschen braucht das Land.